Glukosebelastungs-Test

Der orale Glucosetoleranztest (oGTT) wird zum Nachweis einer gestörten Glucoseverwertung und in der Frühdiagnostik des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) verwendet.

Der orale Glucosetoleranztest ist erforderlich bei:

  • Metabolischem Syndrom (Übergewicht sowie Bluthochdruck und/oder erhöhte Lipidwerte)
  • gestörter Nüchternglucose (100 bis 125 mg/dl)
  • Verwandten 1. Grades von Typ-2-Diabetikern
  • KHK
  • Übergewicht
  • Schwangeren zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes

Bei einem bekannten Diabetes mellitus ist der Test kontraindiziert, das heißt, er darf nicht durchgeführt werden.

Vorgehen – Patient (Nicht-Schwangere)

  • Vor dem Test sollte der Patient mindestens drei Tage gut essen und 12 Stunden vor dem Test nüchtern bleiben
  • Am Morgen des Untersuchungstags wird Blut entnommen zur Bestimmung des Nüchternglucose-Serumspiegels
  • Danach wird 75 g Glucose in Tee oder Wasser gelöst und getrunken
  • Der Glucose-Serumspiegel wird nach 120 Minuten (bei Schwangeren nach 60 und 120 Minuten) gemessen

Entsprechend der Deutschen Diabetes-Gesellschaft ergeben sich folgende Beurteilungen

  • Diabetes mellitus, wenn der 2h-Wert > 200 mg/dl ist
  • Gestörte Glucosetoleranz, wenn der 2h-Wert zw.180-200 mg/dl
  • Abnorme Nüchternglucose, wenn der Nüchternwert zw. 100-126 mg/dl

Bewertung einer Nicht-Schwangeren nach der Definition der WHO:

Zeit Normalwerte Grenzwerte
Nüchtern 70-100 mg/dl 101-130 mg/dl
Nach 1 Stunde 70-160 mg/dl 161-220 mg/dl
Nach 2 Stunden 70-120 mg/dl 121-150 mg/dl
Nach 3 Stunden 70-100 mg/dl 101-130 mg/dl

Störfaktoren

Falsch-positive Ergebnisse können bei zu geringer Kohlenhydratzufuhr an den vergangenen Tagen oder Medikamenteneinnahme wie beispielsweise Diuretika (entwässernde Medikamente) oder Laxantien (Abführmittel) vorkommen

Falsch-negative Ergebnisse können bei Antihypertensiva (blutdrucksenkende Medikamente) oder körperlicher Aktivität während des Tests auftreten

Ihr Nutzen

Der orale Glucosetoleranztest (oGTT) ermöglicht die Frühdiagnostik eines Diabetes mellitus, so dass eine gezielte Therapie rechtzeitig durchgeführt werden kann.